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Physiotherapie: eine tragende Säule des Wohlbefindens im Elysis

Als Jérôme Eyraud vor rund zwanzig Jahren anfing, bei Elysis zu arbeiten, schloss er sich vor allem einem einzigartigen Projekt an, das den Ansatz in der Altenpflege in Luxemburg grundlegend verändern sollte. Der Slogan „Den Jahren Leben schenken“ war Ausdruck eines globalen Konzepts, das auf ein aktives Leben der Bewohner ausgerichtet war; in dieser Vision wurde die Physiotherapie mit ihren bewegungsfördernden Eigenschaften als tragende Säule fest in unserem Universum verankert. „Wir konnten unserer Phantasie freien Lauf lassen, erklärt der Physiotherapeut. Die heutige Funktionsweise von Elysis ist entscheidend auf unsere Vision zurückzuführen, genau wie auf das Erlernen neuer Techniken, mit denen wir die Betreuung unserer Bewohner weiter verbessern konnten. Unser Leitgedanke: das Wohlbefinden der Patienten, unabhängig von ihrer physischen oder psychischen Verfassung.“

Ein maßgeschneiderter Lebensentwurf

Im Elysis wird Physiotherapie auf zwei Hauptachsen eingesetzt: einerseits die ärztlich verordnete individuelle Rehabilitation und andererseits die Physio-Workshops, die darauf ausgerichtet sind, die physische Selbstständigkeit der Bewohner weitestmöglich zu gewährleisten. Da diese Aktivitäten von der Pflegeversicherung übernommen werden, entstehen den Bewohnern keine zusätzlichen Kosten. Sie sind Teil der multidisziplinären Betreuung, die jedem Bewohner unseres Pflegeheims ab dem Zeitpunkt seiner Anmeldung zugute kommt. „Wenn ein Mensch im Haus Elysis aufgenommen wird, werden seine physischen und kognitiven Fähigkeiten von einem Team beurteilt. Wir erfassen dabei auch seine individuellen Erlebnisse, die es uns erlauben, die Pflege entsprechend anzupassen. Danach beobachten wir die Entwicklung und erstellen einen maßgeschneiderten Lebensentwurf.“

Unser ständiges Ziel: Die Autonomie des Patienten

„Wir möchten nicht nur die verbleibenden Fähigkeiten unserer Patienten erhalten, manchmal gelingt es uns sogar, ihren körperlichen Zustand erheblich zu verbessern, bemerkt Jérôme Eyraud. Da gab es zum Beispiel diese Person, die bei sich zu Hause regelmäßig stürzte, woraufhin ihr Umfeld ihr riet, sich möglichst wenig zu bewegen … eine verständliche Reaktion. Hier bei uns, in einem gesicherteren Rahmen, können wir ihr wieder beibringen, sich zu bewegen, ein Stück Selbstständigkeit zurückzuerlangen. Physiotherapie ist Rehabilitation durch Bewegung. Ich habe ständig ein Ziel vor Augen: die Selbstständigkeit des Patienten. Man kann ihn dazu bringen, bestimmte Bewegungen wiederzuentdecken. Zu Hause ist es schwierig, den Umgang mit einem Rollator zu lernen, hier kann es Teil der Therapie sein. Hier kann Muskelkraft wieder aufgebaut werden, wobei beim Leben in der Gemeinschaft der Nachahmungseffekt eine durchaus positive Rolle spielt. All das erkennt man in den Blicken der Bewohner, die es trotz mancher Handicaps schaffen, aus eigener Kraft an den Mittagstisch zu gelangen.“

Die wichtige Frage des Selbstvertrauens

Der Physioraum im Gartengeschoss unseres Gebäudes auf Kirchberg ist dementsprechend Dreh- und Angelpunkt bei Elysis. Hier werden auch die wichtigsten Feste organisiert, zum Beispiel unsere nachmittaglichen Tanzveranstaltungen. „Diese Momente sind einzigartig, erklärt Jérôme Eyraud. Das Physioteam ist mit Leib und Seele dabei; manche Bewohner würden nicht im Traum daran denken, mit jemand anderem als ihrem Physiotherapeuten zu tanzen, da sie zu ihnen ein starkes Vertrauensverhältnis entwickelt haben, das bei jeder Form von Bewegung wichtig ist.“

In den Gruppenworkshops mit vier oder acht Personen spielt das Nacheifern oft eine nicht unwesentliche Rolle. Trainiert werden hier Muskelaufbau und Beweglichkeit. Auch wenn die Physiotherapie keine Disziplin ist, die sich ständig verändert, nimmt das Team regelmäßig an Auffrischungslehrgängen und Weiterbildungen teil. Vor allem aber hat sich jeder der sieben Physiotherapeuten von Elysis im Laufe der Zeit auf Disziplinen spezialisiert, die die Basisarbeit ergänzen: chinesische Gymnastik, therapeutische Bäder, neurologischer Ansatz, Fußreflexzonenmassage, Bachblüten … aber auch Sturzprävention oder Palliativpflege. Dieses ergänzende Fachwissen und die zusätzlichen Fähigkeiten bereichern die Betreuung durch das Physioteam enorm.

Kernstück des Elysis-Projekts

Diese stand von Anfang an im Mittelpunkt des Projekts. „Wir wurden aufgefordert, den Bewohnern den ganzen Tag über Workshops anzubieten, die all ihren Bedürfnissen gerecht werden. Wir haben ein originelles Betreuungssystem entwickelt, eine sehr feinmaschige Beurteilungsmethode, und leistungsstarkes Material erworben. Wir sind auch da, um therapeutische Anleitungen zu geben, die sich auf die Lebensweise, die Fortbewegung, das Aufstehen aus dem Bett und die Ernährung beziehen. Sich gut zu ernähren, ob man nun Senior ist oder nicht, hat auch viel mit körperlicher Bewegung zu tun.“

Wenn es etwas gibt, das Jérôme Eyraud besonders hervorstreichen möchte, dann ist es der multidisziplinäre Ansatz bei der Pflege im Hause Elysis, der es den Bewohnern ermöglicht, den ganzen Tag über von den jeweiligen Teams für Animation, Pflege und Physiotherapie versorgt und evaluiert zu werden. Charakteristisch bei der Pflege älterer Menschen ist, dass sie häufiger an mehreren Erkrankungen gleichzeitig leiden, und dass man diesem Umstand unbedingt Rechnung tragen muss. Ein ganzheitlicher Ansatz ist unumgänglich. Die Verbesserung der Mobilität durch Bewegung bleibt für die Physiotherapeuten oberstes Ziel. Intensive Kommunikation und ein starkes Vertrauensverhältnis zu den Patienten sind wesentliche Instrumente, um dieses Ziel zu erreichen.