×

Weiche Kuscheltiere und aufmerksame Roboter: Gegenstände, die besänftigen

Eine Bewohnerin von Elysis bewegt sich behutsam von ihrem Zimmer in Richtung Speisesaal und hält dabei ihr Baby im Arm. Aufmerksam. Vorsichtig. Mit glücklichem Blick. Natürlich ist es kein richtiges Kind. Aber es nimmt einen besonderen Platz im Leben der alten Dame ein. Diese Puppe, die unter die sogenannten „Übergangsobjekte“ fällt, kann bei Personen, die unter psychologischen Defiziten leiden, eine wichtige Rolle spielen. Sie ist ein Objekt der Zuneigung und beruhigt ihre Beschützerin. „Wenn wir die Benutzung dieser Puppe als kindisch empfinden würden, würden wir sie natürlich nicht unterstützen“, erklären die Erzieher.

Aufrechterhaltung der psychischen Aktivität

Manche Senioren zögern nicht, ihr Lieblingsplüschtier aus ihrer Kindheit, das sie ein Leben lang begleitet hat, mit ins Pflegeheim zu nehmen. Das kommt zwar eher selten vor, ist aber nichts Außergewöhnliches. Übergangsobjekte sind eher für Erwachsene bestimmt, ihr Gewicht ähnelt dem eines Babys. In einem Alter, in dem Reminiszenzen für die Aufrechterhaltung der psychischen Aktivität wichtig sind, können mithilfe dieses Objekts bestimmte Erinnerungen kanalisiert werden. In dieser besonderen Beziehung werden Muttergefühle geweckt, auch wenn man nicht notgedrungen Mutter gewesen sein muss, um eine Beziehung zu einem dieser Gefährten zu entwickeln.

Sanfter Ersatz für Behandlungen

Diese beweglichen, weichen Empathiepuppen werden logischerweise vor allem von den Damen sehr geschätzt. Zu ihren zahlreichen Vorzügen gehört u.a. die Linderung der Angst, die mitunter sogar eine medikamentöse Behandlung verhindern kann, ein sehr beachtlicher Effekt. Die Erzieher streichen des Weiteren hervor, dass diese Puppen es den Senioren ermöglichen, mit ihrem „Kind“ ins Gespräch zu kommen, und durch all die kleinen Gesten, die für die Pflege des Kindes notwendig sind (Füttern, Wickeln …) ihre Autonomie fördern und ihr Selbstvertrauen stärken. Kurz gesagt, sie tragen zum Wohlbefinden des Menschen bei, der durch die Erfüllung einer Aufgabe Wertschätzung erfährt.

 

Süße Robbenbabys

Im XXI. Jahrhundert kam man jedoch nicht umhin, eine modernere, elektronische Lösung einzusetzen. Herzlich willkommen, Paro! Er sieht aus wie ein Robbenbaby, selbst das Gewicht stimmt … aber Paro ist in Wirklichkeit ein „Kuschelroboter zur therapeutischen Unterstützung“. Paro ähnelt den Empathiepuppen, kann aber darüber hinaus auch reagieren und Aufmerksamkeit erregen. Da sein Knurren jedoch manche Menschen verunsichern kann, sollte er nicht in jedermanns Arme gelegt werden. Paro wird bei Menschen mit Verhaltens- und Kommunikationsstörungen oder motorischen und sensorischen Beeinträchtigungen eingesetzt. Er wirkt auf die Kommunikation und die sozialen Interaktionen, insbesondere, indem er den verbalen und taktilen Kontakt fördert, und auf die Verhaltensstörungen, indem er die Person beruhigt und ihre Ängste lindert. Seine Anwesenheit schafft eine beruhigende Atmosphäre. Wie bei jener Dame, die das animierte Stofftier mit ihrem verstorbenen Hund in Verbindung brachte und ihm auch dessen Namen gab: Diese Verbindung half ihr aus der sozialen Isolation, da sie ununterbrochen mit Paro sprach und dieser ihr antwortete.

Die manchmal umstrittenen Übergangsobjekte können demnach wertvolle Dienste leisten, vorausgesetzt, ihr Einsatz wird von aufmerksamen Fachleuten begleitet. Einer der vielen Trümpfe, die den Erziehern im Hause Elysis zur Verfügung stehen.