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Hauptsache, die Frisur sitzt!

Es ist eine Wohltat für jeden, der Wert auf sein Äußeres legt. Ein Besuch im Friseursalon gibt immer neuen Schwung, vor allem dann, wenn das eigene Selbstwertgefühl von einem Blick in den Spiegel abhängt. Was für die Jüngeren zutrifft, gilt mindestens im gleichen Maß für Senioren. Im Gartengeschoss des Elysis hat die Friseurin Fatima alle Hände voll zu tun: Sie ist eines der unbestrittenen „Wellness-Highlights“ unseres Hauses.

Eine Frage der Würde

Geführt wird der Salon seit Beginn von Teresa Trivigno und Cristina Morais, die weitere Einrichtungen in Useldingen, Steinfort und Diekirch betreiben. Die Partnerinnen konnten, dank ihrer Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus in Steinfort, bereits viel Erfahrung mit pflegebedürftigen Menschen sammeln. Daher lag es nah, ihre Dienste ebenfalls für den Salon im Elysis anzubieten. „Es hat mich sogar sehr stark angesprochen, erinnert sich Cristina Morais. Wir alle werden einmal alt. Und wir wünschen uns alle, dass man sich dann gut um uns kümmert. Das ist eine Frage der Würde, des Respekts! Das hat mir meine Erziehung jedenfalls beigebracht. Das Elysis wird für viele unserer Kunden ihr letztes Zuhause sein. Dass wir ihnen innerhalb dieser Mauern etwas bieten können, das ist wichtig. Wenn meine Mutter Pflege benötigen sollte, wünsche ich mir, dass man sich gut um sie kümmert, dass sie mit Würde behandelt wird. Das ist wirklich unsere Philosophie.“

Geduld, Psychologie, Erfahrung

Je nach Grad der Pflegebedürftigkeit empfinden die Besucher des Salons die Leistungen, die ihnen zugutekommen, natürlich anders. Eine Person frisieren, die unter Alzheimer oder anderen kognitiven Einschränkungen leidet, erfordert zahlreiche Eigenschaften, die nichts mit der Ausbildung zum Visagisten, Farbspezialisten, Dauerwellenexperten oder Rasierprofi zu tun haben … „Es erfordert vor allem sehr viel Geduld, eine gute Dosis Psychologie und Erfahrung. Jüngere haben mehr Probleme, mit der Situation umzugehen, als erfahrene Profis. Selbst wenn die Person nur körperlich beeinträchtigt ist, ein Rollstuhl, und die damit verbundenen Handgriffe, sind bereits eine beträchtliche Herausforderung. Wir sind auf die Hilfe des Personals angewiesen, um uns zu unterstützen: Sie wissen, wie man technisch damit umgeht und haben auch die notwendigen menschlichen Qualitäten. Wohlwollen und Kontaktfreudigkeit sind auch für uns unabdingbare Eigenschaften.“

Eine Folge des besonderen Umfelds: Die Friseurinnen und Friseure passen sich dem Rhythmus der Besucher an. Und auch ihrer Weltansicht … „Es kommt schon vor, dass uns manche mit dem Namen eines ihrer Kinder ansprechen, oder uns bitten, ein Taxi für die Fahrt nach Hause zu rufen“, schmunzelt Cristina Morais.

Sich wohlfühlen

Auch die Familien achten sehr darauf, dass ihr Elternteil gut frisiert bleibt. Aussehen und Wohlbefinden gehen nun einmal Hand in Hand. Auch wenn sich das Haar mit zunehmendem Alter verändert, anpassen muss man sich nicht so sehr auf der Ebene der Frisiertechnik, sondern vielmehr im Umgang mit dem Kunden. „Man muss diesen Menschen eindeutig mehr Zeit widmen als einem jungen Menschen; sie erwarten viel von diesem Moment, egal ob es sich um Männer oder Frauen handelt. Auch wenn ich glaube, dass Letztere noch viel mehr darauf bedacht sind, einen schönen Moment zu erleben, wenn sie dazu in der Lage. Im Elysis werden viele Aktivitäten angeboten. Der Besuch im Friseursalon ist sowohl eine Abwechslung als auch eine Ergänzung zu diesen tagtäglichen Ritualen“, erklärt Cristina Morais.